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Weinregionen - Griechenland
GRIECHISCHE WEINBAUREGIONEN

Inhalt:
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Thrakien Thrakien liegt östlich von Makedonien und erstreckt sich bis zum nördlichsten Punkt Griechenlands, der an Bulgarien und die Türkei angrenzt. Die Randlage führte zu einer wirtschaftlich wenig vorteilhaften Situation – die Bewohner der Region sprechen gerne vom vergessenen Thrakien.

Schon Homer erwähnte den thrakischen Wein lobend. Odysseus besiegte mit thrakischem Wein den Zyklopen Polyphem. Odysseus erhält in der Kikonenstadt Ismaros von Maron, dem thrakischen Priesterkönig des Apollon, Sohn des Euanthes und König der Kykonnen, den berauschenden roten Wein, mit dem er den Kyklopen betrunken gemacht hat, um ihn zu blenden. Die antike Bedeutung der Anbauorte half jedoch wenig, um den Wein zu vermarkten. Neben dem lokalen Verbrauch kam es kaum zu einer Vermarktung auf lokaler oder gar internationaler Ebene. Noch Anfang der 1990er Jahre wurde der Wein als Fassware als „Makedonischer Wein“ vertrieben. Die erst 1994 gegründete, in Soufli ansässige Weinkellerei Bellas vermarktete Flaschenweine als eine der ersten mit klar erkennbarer Herkunft. Die verbreitetsten Rebsorten in Thrakien sind derzeit die weiße Zoumiatiko sowie die roten Sorten Mavroudi und Pamidi, die in Bulgarien zu den häufigst angebauten Rebsorten zählen. Außerdem werden wie im benachbarten Makedonien Rotweine aus Xinomavro gekeltert. Die Weinproduktion in Thrakien liegt momentan durchschnittlich bei etwa 50.000 Hektolitern im Jahr; die im Jahr 2001 vom Landwirtschaftsministerium erhobene Rebfläche liegt bei 400 Hektar. Die Wärme wird durch kühle Nordwinde oder Meeresbrisen gelindert. Häufig bringt der von der Insel Samothraki wehende Samothrakeotis warme und feuchte Luft, die über einem schmalen und küstennahen Streifen des Festlands für einen wolkigen Himmel oder für Niederschlag sorgt und damit erst den Weinbau ermöglicht. Der Küstenstreifen selbst verfügt in den Sommermonaten über ein arides Klima. Während der letzten Jahre wurden intensive Anstrengungen unternommen, den historischen Weinberg von Maroneia, wie das antike Ismaros heute genannt wird, wiederzubeleben.

Drei neue Anbaugebiete im Rang eines Tafelweins wurden im Jahr 1997 erschlossen, es gibt jedoch keine Weine mit den Klassifizierungen OPAP oder OPE. Wichtige Verfechter der Öffnung international bekannter Sorten sowie der Gründung von Herkunftsbezeichnungen waren die großen Weingüter Tsantali und Maronia AE.

Mit der Herkunftsbezeichnung Thrakikos (franz.: Vin régional de Thrace oder Vin régional de Thrakis) wurde eine regionale Appellation geschaffen, die sich über die gesamte Region Thrakien erstreckt. Der anerkannte Rebsortenmix ist von griechischen und französischen Rebsorten geprägt. Insbesondere die Erwähnung französischer Rebsorten soll eine Vermarktung vereinfachen. Während zur Erzeugung der Weißweine die Rebsorten Assyrtiko, Athiri, Chardonnay, Malagousia, Moschomavro (eine rote Sorte aus der Familie der Muskateller), Sauvignon Blanc und Roditis zugelassen sind, dienen die roten Sorten Cabernet Sauvignon, Carignan, Grenache, Limnio, Limniona, Merlot und Syrah der Erzeugung von Rot- und Roséweinen. Alle Weine können in den Geschmacksrichtungen trocken, halbtrocken und halbsüß ausgebaut werden.

Die Erzeugung des Landwein Ismarikos (franz.: Vin régional d’Ismaros) ist auf die Präfektur Rodopi beschränkt. Das am Südrand der Rhodopen gelegene Weinbaugebiet wurde auf Betreiben des Gemeinschaftsunternehmens von Tsantali und Maronia AE anerkannt. Im Gegensatz zur erstgenannten Appellation Thrakikos liegt der Akzent deutlicher bei einheimischen Rebsorten. Beim Weißwein müssen die Sorten Zoumiatiko und Roditis über einen mindestens fünfzigprozentigen Anteil am Verschnitt verfügen. Beim Roséwein gilt gleiches für die Sorten Roditis und Grenache. Beim Rotwein heißen die Leitsorten Limnio und Grenache.

Der dritte der offiziellen Tafelweine Thrakiens ist der Avdira, der nach der gleichnamigen Gemeinde Avdira in der Präfektur Xanthi benannt ist. Erst mit dem Jahrgang 2002 sind die Weine in bescheidenem Umfang erhältlich. Der Gesetzgeber ging hier noch ein Stück weiter als bei der Appellation Ismarikos, da sämtliche Leitsorten bei Weiß-, Rosé- und Rotweinen einheimische Sorten sind. Neben Zoumiatiko und Roditis bei den weißen Sorten spielt die rote Sorte Pamidi eine wichtige Rolle. Die bestehenden Weinflächen sind nur wenige Kilometer vom Meer entfernt.

Trotz eines recht umfangreichen Weinbaus von fast 500 Hektar Anbaufläche gibt es in der Präfektur Evros keine gesondert ausgewiesene Herkunftsbezeichnung. Aufgrund des für griechische Verhältnisse kühlen Klimas werden hier meist leichte, zum Teil fruchtige Weine erzeugt.
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Makedonien Makedonien ist die größte geografische Region Griechenlands und grenzt im Norden an die Staaten Albanien, die Republik Mazedonien und Bulgarien. Im Westen grenzt es an die Region Epirus und im Süden an Thessalien. Im Osten ist Makedonien durch den Fluss Nestos von Thrakien getrennt. Trotz der Größe der Region liegt Makedonien mit nahezu 7.210 Hektar Rebfläche hinter Zentralgriechenland und dem Peloponnes nur auf Rang 3 der bedeutendsten Anbauregionen. Zum Teil ist dies der Topographie geschuldet. Der Westen der Region ist sehr gebirgig und in den Präfekturen Grevena, Kastoria und Kozani wird die topographische Höhe von 500 m kaum unterschritten. Andererseits liegt auf dem Gebiet Makedoniens die größte Ebene Griechenlands. Mit Thessaloniki gibt es nur eine einzige größere Stadt, Industrieansiedlungen sind selten. Die Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle; der Weinbau hat dabei nur eine untergeordnete Bedeutung. In einigen Gebieten ist der Wein nur ein unbedeutendes Nebenprodukt des populären Tresterbrand Tsipouro.

Durch die Gebirge wird Makedonien gut mit Wasser versorgt. Eine Bewässerung der Rebflächen im Sommer ist daher prinzipiell möglich.

In Makedonien wird mehrheitlich Rotwein ausgebaut; die wichtigste Rebsorte ist Xinomavro. Die Rebsortenvielfalt wurde durch die Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts stark eingeschränkt. Forscher des Weinbauinstituts in Athen gehen von einem Verlust von nahezu 60 Prozent der autochthonen Sorten der Region aus. Andererseits belegen neuere Funde von alten Reben bei Siatista in der Präfektur Kozani, dass viele der verlorengeglaubten Sorten heutigen Qualitätsanforderungen nicht genügen.

Auffällig ist, dass die nach der Reblauskatastrophe neu angelegten Weinberge oftmals über eine geringe Pflanzdichte von 3000 Reben je Hektar verfügen. Diese für einen Qualitätsanbau zu geringe Dichte (international spricht man von einer idealen Bestockung von 5000 bis 10000 Reben je Hektar) ist vorrangig den hohen Kosten des Pflanzenmaterials geschuldet. Während nach der Reblaus gepfropfte Reben bezogen werden mussten, genügte es davor, dass der Winzer eigene Stecklinge seiner Reben zog. Im frühen 20. Jahrhundert verließen viele Makedonier ihre Heimat. Viele Rebflächen wurden aufgelassen. Eine Wiederbelebung der Region erfolgte jedoch bereits in den frühen 1920er Jahren. 1922 endete der Griechisch-Türkische Krieg mit einer deutlichen griechischen Niederlage. Im Vertrag von Lausanne 1923 wurde ein Bevölkerungsaustausch vereinbart: Alle noch in großen Teilen der Türkei verstreut lebenden Griechen wurden nach Griechenland vertrieben (etwa 1,5 Mio.), im Gegenzug mussten an die 500.000 meist türkische Muslime Griechenland verlassen, mit Ausnahme der Muslime in Thrakien. Viele der mikrasiates genannten griechischen Flüchtlinge fanden in Makedonien eine neue Heimat und legten dort eine Vielzahl neuer Weinberge an.

Mit den Herkunftsbezeichnungen Naoussa in Imathia, Amyndeo in Florina, Goumenissa in Kilkis und Côtes de Meliton (griechisch Plagies Melitona Πλαγιές Μελίτωνα) in Chalkidiki verfügt Makedonien über vier der insgesamt 25 OPAP-Weine Griechenlands.

Der Weinbau in der Präfektur Drama wird von zwei Weingütern der Familie Lazaridi dominiert. Da es in dieser Region keine OPAP-Bestimmungen gibt, konnte die durch den Abbau von Marmor und Granit zu Vermögen gekommene Familie ihren Vorstellungen von Qualitätsweinbau freien Lauf lassen. Nicos Lazaridis führt das 52 Hektar große Weingut Château Nico Lazaridi und sein Bruder Kostas steht dem 200 Hektar Gut Domaine Costa Lazaridi vor. Letztgenanntes Gut bringt seit Anfang der 1990er Jahre mit der Produktlinie Amethystos Weiß-, Rosé- und Rotweine in der Tradition des französischen Weinbaus. Als Berater nutzte Kostas die Dienste von Denis Dubourdieu, Professor der Universität von Bordeaux und Besitzer des bekannten Weinguts Château Doisy Daëne sowie seit 2004 von Michel Rolland.
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Epirus Epirus grenzt im Süden an den Ambrakischen Golf und die Region Ätolien-Akarnanien und im Osten an Thessalien und Makedonien, von denen es durch das Pindosgebirge getrennt wird. Im Westen bildet die Küste des Ionischen Meeres die Grenze.

Epirus gehört zu den ärmsten Regionen Griechenlands und der Europäischen Union. Industrie und intensive Landwirtschaft konzentrieren sich um die Hauptstadt Ioannina, wo der größte Teil der Bevölkerung lebt. Für den Export wird vor allem Olivenöl und Tabak angebaut. In den Präfekturen Thesprotia, Arta und Preveza gibt es keinen nennenswerten Weinbau. Mit den Herkunftsbezeichnung Zitsa und dem Landwein von Metsovo konzentriert sich der gewerbliche Anbau auf die Präfektur Ioannina.

Bei der Wahl der Rebsorten wurde der verhältnismäßig früh einsetzende Herbstregen berücksichtigt, der eine zuverlässige Reifung im Oktober häufig verhindert. In durchschnittlich vier der Jahrgänge eines Jahrzehnts kommt die in Epirus weitverbreitete Rebsorte Debina nicht zur Vollreife. Gute Resultate erzielen die Sorten Gewürztraminer, Riesling und Sauvignon Blanc.

Bei den roten Rebsorten spielen die frühreifende Bekari und Vlachiko eine wichtige Rolle.

Evangelos Averoff erzeugte in den 1960er Jahren auf seinem Weingut Katogi einen Wein aus Cabernet-Sauvignon- und Agiorgitiko-Reben. Zum ersten Mal war es in Griechenland gelungen, eine Cuvée zu vermarkten, die sich aus einer ausländischen und einer autochthonen griechischen Rebsorte zusammensetzte.

Zusammen mit Rhodos und dem Weinbaugebiet Amyndeo in der Präfektur Florina (Makedonien) gehört Epirus zu den wenigen Regionen Griechenlands mit einer Tradition zur Herstellung von Schaumwein. Das Angebot geht dabei von preiswerten Perlweinen, die mit Kohlensäure versetzt werden über Schaumweine nach dem Charmat-Verfahren bis zu Produkten der klassischen Flaschengärung. Die Geschmacksrichtung deckt dabei die gesamte Bandbreite von trocken bis süß ab. Die Schaumweine sind meist blassweiß, selten roséfarben. Der Genuss von Schaumwein hat in Griechenland jedoch kaum Tradition und wird nur gelegentlich bei gehobenen Anlässen wie einer Hochzeit getrunken. Das Marktpotential ist somit stark begrenzt.
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Thessalien Die Region Thessalien (griechisch Θεσσαλία, Thessalía) liegt südlich der Region Makedonien und nördlich der Region Mittelgriechenland. Im Westen grenzt sie an die Region Epirus (neugriech. Ipiros).

In Thessalien ist der Anteil ebenen Landes erheblich höher als anderswo in Griechenland; Thessalien führt daher den Namen O Kambos (die Ebene). Die Wirtschaft der reichen Region basiert in erster Linie auf der Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte. Wichtigste Erzeugnisse sind dabei Getreide und Baumwolle. Dem Weinbau wurden dabei nur Randlagen der Ebenen zugeteilt. Das Klima in Thessalien ist vergleichsweise feucht; dies leistet der Bildung von Pilzkrankheiten an den Reben Vorschub.

Bislang spielt der Weinbau in Thessalien nur eine bescheidene Rolle. Der wachsende Preisdruck auf Getreide und Baumwolle macht den Anbau von Reben mittlerweile attraktiv. Empfohlene Rebsorten sind Assyrtiko, Roditis und Limnio, die durch die internationalen Sorten Cabernet Sauvignon und Syrah ergänzt werden. Zugelassen sind ferner die Sorten Cinsault und Batiki. Nach einer Analyse des Weinbauinstituts von Athen verfügt die Region mit der eigenständigen Limniona über eine Sorte mit hohem Qualitätspotential. Sie wurde daher kürzlich in die Liste der empfohlenen Sorten aufgenommen.

Bei der letzten Erhebung im Jahr 2001 wurde eine Rebfläche von 4.408 Hektar registriert. Trotz dieser bescheidenen Fläche verfügt Thessalien über drei OPAP-Weine:

Anhialos in der Präfektur Magnisia wurde nach der Küstenstadt Nea Anchialos benannt, die unweit der Stadt Volos liegt. Unter dieser Bezeichnung darf lediglich ein Weißwein aus den Rebsorten Roditis und Savatiano hergestellt werden. Die maximal zugelassenen Erträge liegen mit 84 Hektoliter/Hektar deutlich zu hoch. Daher meiden führende Hersteller diese Herkunftsbezeichnung. Von den insgesamt 449 Hektar Rebfläche der Präfektur Magnisia entfallen daher lediglich 15 auf das Weinbaugebiet Anhialos. Den Winzern fehlt jedoch bislang eine geographisch schärfer umrissene Definition eines Landweins dieser Gegend. Bislang dürfen sie lediglich die regionale Bezeichnung Thessalien benutzen.

Mit dem Anbaugebiet Rapsani verfügt die Präfektur Larisa über den bekanntesten OPAP-Wein der Region. Die Reben wachsen bis auf einer Höhe von 700 m an den unteren Hängen des Olymp. Durch die privilegierte Lage am Sitz der griechischen Götter wurde Rapsani immer wieder mit dem Nektar, dem Trank der Götter, in Verbindung gebracht. Der Rotwein von Rapsani besteht aus gleichen Teilen aus den Rebsorten Krassato, Stavroto und Xinomavro. Die Flächen liegen dabei in den Gemeinden Krania, Pyrgetos, Abelakia sowie der namensgebenden Rapsani. Da Dimitris Katsaros des Weinguts Katsaros Estate die Bestimmungen als zu einschränkend empfand, ließ er den Ort Krania aus dem Regelwerk von Rapsani herauslösen und ließ den Landwein Krania definieren, für den Chardonnay, Cabernet Sauvignon und Merlot zugelassen sind.

Um Tyrnavos liegt ein großes Anbaugebiet, das jedoch meist Massenweine oder Grundprodukte für den Tsipouro liefert. Wichtigste Rebsorten sind Muscat de Hambourg sowie Roditis. Wenn jedoch ein Winzer den Namen Tyrnavos auf dem Weinetikett benutzen will, muss der trocken ausgebaute Weißwein aus Roditis und Batiki und der trockene Rotwein mehrheitlich aus Cabernet Sauvignon bestehen.

In der Präfektur Trikala gibt es einen gewerblichen Weinbau nur in sehr bescheidenem Umfang, obwohl der Anbau von Reben in der Nähe von Meteora Tradition hat. Karditsa wiederum verfügt mit dem Messenikola über einen Rotwein der Kategorie OPAP. Das Weinbaugebiet reicht dabei bis an den 800 m hoch gelegenen Plastira-Stausee heran.
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Zentralgriechenland Die geografische Region Zentralgriechenland (griechisch Kendriki Ellada Κεντρική Ελλάδα) umfasst die Regionen Mittelgriechenland (griechisch Sterea Ellada Στερεά Ελλάδα) und Attika sowie die Präfektur Ätolien-Akarnanien. nach oben
Mittelgriechenland Die Region, deren Hauptstadt Lamia ist, umfasst einen Teil des zentralgriechischen Festlands sowie die Insel Euböa und gliedert sich in fünf Präfekturen. Während in der Präfektur Evrytania keine gewerblichen Rebflächen registriert sind, verteilt sich der Rebbestand auf Fthiotida (820 Hektar), Böotien (3437 Hektar), Euböa (3942 Hektar) und Fokida (400 Hektar). Mittelgriechenland (griechisch Στερεά Ελλάδα, Sterea Ellada ist die wohlhabendste Region in Griechenland. Die jüngere Geschichte des Weinbaus in Mittelgriechenland ist eng mit dem Retsina verbunden. Dieser Wein wird seit jeher durch Beifügen von Harz in den Jungwein hergestellt. Das Harz stammt von Kiefern der Region und insbesondere das Harz der Aleppo-Kiefer genießt den besten Ruf. Durch Verbesserung der Ausbauverfahren konnte der Harzanteil im Fass bis in die 1960er Jahre von 7,5 Prozent auf 5 Prozent gesenkt werden. Größter Absatzmarkt waren die Bars von Athen. Durch den einsetzenden Tourismus wurde der Retsina zu einem populären Getränk. Der Einsatz des Harzes wurde in dieser Zeit auf 1 bis 2 Prozent begrenzt, die Weine hatten kaum Struktur, zu wenig Säure und einen unausgewogenen Alkoholgehalt. In den 1980er Jahren war die Qualität des verkauften Retsina auf einen absoluten Tiefpunkt angelangt; Großkellereien wie Kourtakis oder Cambas hatten den Markt mit nichtssagenden Weinen überschwemmt. Während Cambas im Jahr 1991 vom Weinhaus Boutari übernommen wurde, benannte sich das Haus Kourtakis in Greek Wine Cellars um. Heutiger Retsina hat mehr Säure, ist etwas alkoholreicher und ist weniger vom Harzgeschmack geprägt. Die Verkaufszahlen sind jedoch in Bezug auf die jüngere Vergangenheit sehr bescheiden. Allein Kourtakis verkaufte in den 1970er Jahren jährlich 60 Millionen Flaschen Retsina.

Das Negativimage strahlt jedoch noch heute auf die gesamte Weinbranche Mittelgriechenlands aus. Zurzeit ist die Rebsorte Savatiano die mit Abstand bedeutendste Rebsorte der Region. Nach der Reblauskatastrophe verdrängte sie zunehmend die qualitativ bessere Roditis-Rebe. Eine lange Tradition für Rosé- und Rotweine gibt es dort nicht. Erste ernsthafte Versuche in diese Richtung gibt es erst seit 30 Jahren (Stand 2008).

Trotz bedeutender Rebflächen wurden in Mittelgriechenland bislang lediglich zwei OPAP-Weine definiert, aber kurze Zeit später mangels Interesse der Winzer wieder verworfen. Die Präfektur Böotien liegt nördlich der Region Attika. Das Klima der Präfektur ist jedoch etwas kühler als in Attika, da Böotien nicht durch Gebirgszüge gegen Winde aus nordöstlicher Richtung abgeschirmt ist. Der Weinbau beschränkt sich auf vier isoliert gelegene Gebiete. Das kühlste Anbaugebiet liegt in einer Höhe von bis zu 500 m an den Nordhängen des Parnes. Weiter westlich finden sich Flächen zu Füßen des Kithairon. Die Herkunftsbezeichnung Côtes de Kitherona (ein Landwein) wird jedoch kaum genutzt. Im Zentrum Böotiens bei Elikona liegt ein drittes Gebiet, das von kühleren Anbaubedingungen profitiert. Östlich von Theben befindet sich bei Arma das wärmste Anbaugebiet der Präfektur. Zusammen mit den fruchtbaren Böden der Ebene sind die Erträge sehr hoch. Die ehemals bedeutenden Flächen am Parnass wurden mehrheitlich aufgelassen.

Euböa ist nach Kreta Griechenlands größte Insel. Wie überall in Zentralgriechenland dominiert hier der Savatiano mit fast 80 Prozent den Rebsortenspiegel. Ergänzt wird das Spektrum durch Roditis und Assyrtiko. Weitere griechische Sorten wie Aidani, Limnio, Mandilaria, Liatiko, Vradiano und Karabraimis sind eher selten anzutreffen. Die französischen Sorten Chardonnay und Sauvignon Blanc wurden in den letzten 25 Jahren (Stand 2009) eingeführt. Die Anstrengungen der Winzer wurde bislang mit den Landweinen Karystos, Lilantio Pedio und Ritsona Avlidos belohnt. Mit der Weinkellerei Malamatina beheimatet die Insel einen der größten Anbieter von Retsina. Die 0,5 Liter Flasche mit dem Kronkorken ist in griechischen Bars häufig anzutreffen. Malamatina verfügt über seine angeschlossenen Mitglieder über 600 Hektar Rebfläche und füllt jährlich mehr als 50 Millionen Halbliterflaschen ab. Weniger prominent platziert sich die Winzergenossenschaft Halkida, die nach eigenen Angaben über 1000 Hektar verfügt aber kaum ein Fünftel davon selbst vermarktet. Der Rest wird als anonyme Fassware verkauft.

In der Präfektur Fokida gab es trotz 400 Hektar Rebfläche bis in das Jahr 2002 keinen Weinabfüller. Das Lesegut ging an Kellereien umliegender Präfekturen. Obwohl die ersten Ortsabfüllungen gut sind, ist es noch zu früh, um über das Potenzial der Gegend zu urteilen.

Die bereits in der Antike bekannten Weinberge der Präfektur Fthiotida wurden weitestgehend von der Reblaus zerstört. Durch die einsetzende Landflucht wurde ein Großteil nicht mehr neu bestockt. Erst mit der Gründung des Weinguts Hatzimichalis im Jahr 1962 in der Gegend von Atalandi wurde der Weinbau wieder belebt. In den 1980er Jahren setzte Dimitris Hatzimichalis qualitative Maßstäbe in Griechenland. Von den insgesamt 820 Hektar in der Präfektur bewirtschaftet das Weingut 160 Hektar und bezieht nach von 20 Hektar das Lesegut.
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Attika Attika grenzt im Westen an Korinthia, im Norden an Böotien, die Gebiete auf der Halbinsel Peloponnes grenzen an die Präfektur Argolis. Die südlichste Insel der Region, Andikythira, befindet sich rund 30 km nordwestlich von Kreta.

Die Bergketten Gerania im Westen sowie wie Kithairon, Parness und Pateras (Πατέρας, 1131 m hoch) im Norden schützen die Region vor den kalten Nordwinden. Im Sommer zählt Attika zu den trockensten und wärmsten Regionen Griechenlands (siehe hierzu auch das Klimadiagramm der Stadt Athen).

Insgesamt 11.540 Hektar Rebfläche verteilen sich auf 3 größere Gebiete. Dominierende Rebsorte ist hier ähnlich wie in Mittelgriechenland Savatiano, die in Attika einen Anteil von nahezu 90 Prozent erreicht. Im Westen der Präfektur liegt ein Weinbaugebiet in der Nähe von Megara, wo die Produktion von Massenware überwiegt.
Blick von Nea Pendeli auf das Pendelimassiv

Im Osten der Stadt Athen liegt eine Ebene in der Provinz Mesogia. Das einst bedeutende Weinbaugebiet fällt zunehmend der Urbanisation im Umfeld der griechischen Hauptstadt zum Opfer. Viele Rebflächen mussten dem internationalen Flughafen Athen-Eleftherios Venizelos weichen. Durch die hervorragende Anbindung des Flughafens an die Metropole entwickelte sich das Umfeld des Geländes rasend schnell.

Im Norden liegt das dritte Gebiet, das sich an die Hänge des Parnass und des Pendeli schmiegt. Durch die Höhenlage ist das Temperaturgefälle von Tag und Nacht dort höher als in den anderen Weinregionen Attikas. Die Rebsorte Savatiano erbringt hier Weißweine, die mit einem Alkoholgehalt von maximal 12 Volumenprozent vergleichsweise leicht sind.

Attika verfügt über keinen OPAP-Wein, hat dafür im Gegenzug aber 14 verschiedene Landweine. Die Winzervereinigung von Attika, die in Sparta ansässig ist, bemüht sich sehr um die Entwicklung der Weinbauregion. Sie hat neben der Lobbyarbeit zur Gründung der Landweine eine Weinstraße eingerichtet und versucht, mit einer Fülle von Aktivitäten und Veranstaltungen die Kundschaft aus Athen sowie die Touristen der Region in die Anbaugebiete zu locken.

Das trockene Klima begünstigt den Ökologischen Weinbau, und mit der Familie Georga gibt es inzwischen ein Weingut, das mit der Anwendung der (umstrittenen) Biologisch-dynamischen Landwirtschaft den Ideen und Konzepten von Didier Dagueneau, dem Winzer der Loire folgt.
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Ionische Inseln Die Region Ionische Inseln (griechisch Ιόνια Νησιά, Iónia Nisiá erstreckt sich westlich des griechischen Festlands im Ionischen Meer. Im Gegensatz zum übrigen Griechenland war sie nie Teil des Osmanischen Reichs, sondern gehörte bis ins späte 18. Jahrhundert zur Republik Venedig. Auf allen größeren bewohnten Inseln, nämlich Korfu, Lefkada, Kefalonia, Ithaka und Zakynthos wird Weinbau betrieben. Die bedeutendsten Flächen hat die Präfektur Kefallinia mit 1.105 Hektar. Mit 1.055 Hektar hat Korfu nur unwesentlich weniger Anbaufläche. Es folgen Lefkada (5742 Hektar) und Zakynthos (654 Hektar). Das Gelände der meisten Inseln ist stark gebirgig geprägt. Zusammen mit der isolierten Lage der Anbauflächen sowie einer Fülle von Mikroklimata konnte sich eine Fülle an Rebsorten halten.

Der Weinbau auf Zakynthos wurde nachhaltig von der Republik Venedig geprägt. Über 500 Freizeitwinzer liefern ihre Erträge an die lokale Winzergenossenschaft, und nur wenige Winzer vermarkten ihre Produkte eigenständig. Seit dem 16. Jahrhundert gilt die Insel als wichtiger Lieferant von Tafeltrauben. Die Italiener nennen die Insel Zante, ein Name der sich auf die Rebsorte Korinthiaki übertrug. Der Name Zante hat sich englischen Sprachgebrauch bis heute für diese Rebsorte gehalten, die im getrockneten Zustand als Korinthe vermarktet wird. Mit dem Verdea hielt sich ein alkoholstarker, oxidativ ausgebauter Wein auf der Insel. Dieser Wein, der den internationalen Geschmack derzeit nicht trifft, besteht aus einer Fülle von Rebsorten wie Goustoldi, Robola, Skiadopoulo, Pavlos sowie den sehr seltenen Areti und Korinthi. Obwohl die gesetzliche Vorschrift einen Anteil der Sorte Skiadopoulo von mindestens 75 Prozent vorsieht, ist eine Einhaltung der Regelung kaum kontrollierbar.

Einer Sage nach hat Kephalos, der Sohn des Götterboten Hermes und Namenspatron der Insel, unter Obhut des Weingott Dionysos den Weinanbau nach Kefalonia gebracht. Unter den Venezianern wurde der Korinthenanbau gefördert, so dass der Wein 1798 auf den zweiten Platz der Exportgüter lag, (die Trauben wurden angeblich sogar viermal im Jahr gelesen) 1801 betrug der Export an Wein 80.000 Fässer (hingegen nur 20.000 Fässer Olivenöl, während die Korinthenproduktion 1807 bei 9 Millionen Pfund lag. Die Korintenproduktion dominierte bis ins 20. Jahrhundert (neben der Schifffahrt) die Wirtschaft der Insel, hat ihre Rolle aber im Gegensatz zum Wein weitestgehend eingebüßt. Trotz eines Exporteinbruchs nach dem Zweiter Weltkrieg und einem verheerenden Erdbeben im Jahr 1953 ist die Insel heute bedeutendster Weinproduzent der Inselgruppe. Da der Tourismus zurzeit die bessere Einnahmequelle ist, fließen die Gelder nur spärlich in die notwendigen Investitionen zur Besserung der Qualität. Ähnlich wie auf Zakynthos ist der Rebsortenspiegel von einer Fülle inseltypischer Sorten geprägt. Wichtigste Sorte ist dabei Robola, die offiziell auch Rombola Aspri genannt wird. Im Süden der Insel wird der Rebsorte Robola der OPAP-Wein Robola Kephallinias (Ρομπόλα Κεφαλληνίας oder Robola of Cephalonia) gewidmet. Die besten Qualitäten wachsen dabei auf einer Höhe von 300 bis 800 m ü. dem Meeresspiegel an den Hängen des 1628 m hohen Aenos. Das Weingut Gentilini erzeugt dabei seit Ende der 1980er Jahre Spitzenqualitäten.

Mit den Herkunftsbezeichnungen Moschatos Kephalinias und Mavrodaphni Kephalinias verfügt die Insel über 2 von insgesamt 8 griechischen Qualitätsweinen der Stufe OPE. Das Regelwerk sieht im Falle einer OPE lediglich den Ausbau von Süßweinen vor. Der Muskatwein wird im westlichen Teil der Insel hergestellt, während die Mavrodaphni-Gewächse über die ganze Insel inkl. dem südlichen Teil der Insel Ithaka verteilt stehen. Beide Weintypen wurden erst wieder seit Mitte der 1990er Jahre belebt, und die Resultate sind vielversprechend. Mit den Landweinen Côtes de Ainou, Metaksata und Matzavenata stehen den Winzern Möglichkeiten zur Vermarktung von Weinen auf Basis der Rebsorten Goustoldi, Moschatella, Tsaousi und Araklino zur verfügung.

Auf Lefkada dominiert die Rebsorte Vertzami, bei der es sich möglicherweise um den italienischen Marzemino handelt. Die Weißweine, die unter dem Label eines Landweins verkauft werden, keltern die Winzer aus der Rebsorte Verdea. Daneben werden in geringem Umfang Malagousia, Lagorthi, Mavrodaphne, Vardea, Thiako, Chlores und Merlot angebaut.

Trotz einer Rebfläche von 1055 Hektar gibt es auf Korfu kaum selbstvermarktende Winzer. Die hohe Luftfeuchtigkeit der Insel lässt nur den Anbau sehr robuster Sorten zu, die dem Infektionsdruck von Pilzkrankheiten standhalten. Mit der weißen Kakotrigis und der roten Petrokoritho verfügt die Insel über zwei eigenständige Rebsorten.
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Peloponnes Der Peloponnes ist der südlichste Teil der Balkanhalbinsel und somit das am weitesten ins Mittelmeer hineinragende Gebiet. Der südlichste Punkt des Peloponnes ist Kap Tenaro. Im Osten wird der Peloponnes von der Ägäis und im Westen vom Ionischen Meer begrenzt.

Die Region Peloponnes umfasst im Wesentlichen die historischen Landschaften Messenien, Arkadien, Lakonien, Argolis und die Umgebung Korinths sowie ein Stück Festland jenseits des Isthmus. Sie ist in die fünf Präfekturen Argolis (Αργολίδα/Argolída), Arkadien (Αρκαδία/Arkadía), Korinthia (Κορινθία/Korinthía), Lakonien (Λακωνία/Lakonía) und Messenien (Μεσσηνία/Messinía) gegliedert. Achaia (gr. Αχαΐα, Achaía ) und Elis (gr. Ilía Ηλεία) gehören zwar zur Region Westgriechenland, werden aber weinbautechnisch zusammen mit der Region Peloponnes abgehandelt.

Abgesehen von den küstennahen Gebieten sowie den Ebenen zwischen Patras (Achaia) und Pyrgos (Elis), bei Kalamata (Messenien) sowie zwischen Sparta und Gythio (beide in Lakonien) ist der Peloponnes sehr gebirgig. Durch die überwiegend kargen Böden stellt der Weinbau die einzig wirtschaftliche Form der Landwirtschaft dar. Die Parameter Höhe, Ausrichtung der bepflanzten Hänge sowie die Distanz zum Meer bescheren der Region eine Fülle von Mikroklimata.

Die Gesetzgebung sieht zur Zeit sechs Herkunftsbezeichnungen der obersten Klasse für den Peloponnes vor. Allein auf die Präfektur Achaia entfallen mit den OPE-Weinen Mavrodaphni Patras, Moschatos Patras und Moschatos Rio Patras sowie dem OPAP-Wein Patras vier Appellationen. Dem Deutschen Gustav Clauss kommt beim Mavrodaphne eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung und Vermarktung des Weines zu. Clauss gründete das heute noch bekannte Weingut Achaia Clauss. Seit 10 Jahren lassen die Produkte des Guts Cavino qualitativ aufhorchen.

Die im Nordosten des Peloponnes gelegene Präfektur Korinthia zählt zu den wichtigsten Rotweinerzeugern des Landes. Von den insgesamt 6.137 Hektar entfallen allein 2123 Hektar auf die bekannte Herkunftsbezeichnung Nemea, wo gehaltvolle Rotweine auf Basis der Agiorgitiko entstehen. Im Gegenzug ist die Region ein wichtiger Lieferant preiswerter Massenweine. Knapp außerhalb der Definition des Anbaugebiets Nemea liegt auf 750 m Höhe das Dorf Klimenti. Der dort ansässige Winzer Giogios Gioulis setzte sich für die Schaffung des Landweins Klimentis ein, in dem Weißweine auf Basis von Chardonnay und Rotweine auf Basis des Cabernet Sauvignon entstehen.

In der landwirtschaftlich geprägten Argolis kommen dem Weinbau nur hochgelegene Parzellen zu, die kaum anders genutzt werden können. Von den insgesamt 736 Hektar entfallen noch 165 auf das Weinbaugebiet Nemea. An die wichtige Rolle im Weinbau, die die Region mit den Orten Mykene, Palea Epidavros oder Argos spielte, kommt sie aktuell nicht heran.

Arkadien liegt in der Mitte der südgriechischen Halbinsel und hat nur einen relativ schmalen Zugang zur peloponnesischen Ostküste am Osthang des Parnon-Gebirges. Das Land ist von Gebirgsketten durchzogen und die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen liegen vergleichsweise hoch. Da hier insbesondere im Frühjahr und im Herbst der ausgleichende Klimaeffekt des Meers nicht greift, erfolgt die Ernte in Arkadien später als anderswo auf dem Peloponnes. Insgesamt 1555 Hektar Rebfläche verteilt sich über die gesamte Präfektur. Bekanntester Wein Arkadiens ist der Mantinia, der den Status einer OPAP hat. In dieser Appellation nördlich der Stadt Tripoli entlang der Europastraße 65 werden aromatische Weißweine auf Basis der Rebsorte Moschofilero erzeugt. Stilistisch liegen die Weine zwischen einem Gewürztraminer und einem Muskateller, verfügen aber durch über eine kräftigere Säure über einen frischeren Charakter. Für die Vermarktung von Rotweinen nach französischem Vorbild wurde der Landweine Tegea eingeführt. Das Weinbaugebiet liegt auf einer Höhe von 700 bis 750 m in der Nähe der namensgebenden Gemeinde Tegea.

Lakonien befindet sich zwischen dem Parnon- und dem Taygetos-Gebirge, hohen Gebirgszügen, die in der Regel die Tausend-Meter-Grenze überschreiten und dadurch den ganzen Landstrich nur schwer passierbar machen. Die Gebirgszüge enden in zwei „Fingern“ der Halbinsel Peloponnes, der Taygetos in der Halbinsel Mani. Zwischen ihnen befinden sich der Lakonische Golf und das fruchtbare Tal des Flusses Evrotas, der auch Sommer genug Wasser für eine Bewässerung von Nutzflächen liefert. In Lakonien wurden offiziell lediglich 685 Hektar Rebfläche erhoben. Die Fläche privat genutzter Flächen dürfte jedoch ungleich höher liegen. Im Mittelalter lag hier die Wiege des überaus populären Malvasier. Ein Neuanfang gewerblichen Weinbaus wurde erst in den 1990er Jahren gestartet und die beiden Landweine Lakonia sowie Monemvasia wurden erst im Jahr 2000 eingerichtet. Die Anzahl einheimischer Rebsorten ist verwirrend hoch, die allesamt noch jungen Weinbaubetriebe müssen erst noch den lokalen Charakter der Weine der Region herausarbeiten.

Kern der Landschaft Messenien am Messenischen Golf ist das Flusstal des Pamisos (heute: Pimatza) und seiner Zuflüsse. Die Gegend, die früher die Bezeichnung Stenyklaros trug, stellt heute den am dichtesten besiedelten Teil Messeniens dar. Es handelt sich um eine äußerst fruchtbare Landschaft, wo bis heute Orangen, Zitronen, Mandeln, Feigen und Oliven angebaut werden. Ein Großteil der 2800 Hektar Rebfläche konzentriert sich auf Gebiete in Meeresnähe sowie um das Gebiet zwischen Kalamata und Messini. Seit fast 10 Jahren profiliert sich die Region zunehmend als qualitativ guter Hersteller von Rotweinen, denen mit den Landweinen Trifilia und Messinia eine Vermarktungsplattform geboten wird. Vorreiter dieser Bewegung sind die Weingüter Dereskos und Tsoli.

Obwohl die Präfektur Elis über 3.232 Hektar bestockter Rebfläche verfügt (dies ist immerhin mehr als die Rebfläche des deutschen Weinbaugebiets Rheingau), konnte sich bislang kaum ein eigenständiger Weinbau entwickeln. Die bereits im Jahr 1921 gegründete Winzergenossenschaft von Elis konnte sich nie profilieren und obwohl sie angibt, insgesamt 2000 Hektar unter Vertrag zu haben, liegt die abgefüllte Weinmenge bei 600.000 Flaschen pro Jahr. Das Lesegut ging in der Vergangenheit häufig in das benachbarte Achaia, um den unstillbaren Durst nach Massenweinen wie dem Demestica zu stillen.
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Südliche Ägäis Die Südliche Ägäis besteht aus den Inselgruppen Dodekanes und den Kykladen, die jeweils eigene Präfekturen bilden. nach oben
Kykladen Die Inseln der Kykladen bestehen meist aus Gneis und Glimmerschiefer, mitunter aus Granit und vulkanischem Gestein. Wegen ihrer Fruchtbarkeit nannte sie das Altertum die „Perlen von Hellas“. Heute sind viele der Inseln ohne Baumvegetation, wasserarm, kahl und verbrannt. Die Hitze des Sommers wird durch die Seewinde (Meltemi) vermindert.

Das für einen schönen Sommerurlaub ideale Wetter ist dem Weinbau jedoch nicht sehr zuträglich. Lediglich auf den Inseln Paros wird in größerem Stil Wein angebaut, so dass die Rebfläche auf den Kykladen in Summe immerhin 4100 Hektar beträgt. Beide Inseln verfügen über Anbaugebiete im Rang eines OPAP. Die große Hitze und die Trockenheit führen zu einer rigorosen Selektion der Rebsorten. Es können lediglich Sorten angebaut werden, die hervorragend mit Trockenstress umgehen können. Der starke Wind kann die Erträge stark beeinflussen, indem er die Blüten im Frühjahr zerstört. Nach einem trockenen Sommer zum Zeitpunkt der Reife schließen die Pflanzen auf der Blattunterseite die Stomata zur Begrenzung der Verdunstung. Dieser Vorgang behindert jedoch eine weitere Reifung des Leseguts.

Neben den schon erwähnten Inseln Paros und Santorin finden sich noch Rebflächen auf den Inseln Tinos, Mykonos, Naxos und Syros. Aufgrund der kargen Böden mit einem extrem niedrigen Lehmanteil konnte die Reblaus auf den Kykladen nie Fuß fassen. Das durchschnittliche Alter der Reben gehört daher zu den höchsten in ganz Griechenland.

Der Name Dodekanes leitet sich ab aus den griechischen Wörtern für „zwölf Inseln“ nach dem Dutzend Hauptinseln. Bewohnt sind heute etwa 25 der Inseln. Geografisch gehören die meisten der rund 160 Dodekanes-Inseln zur Inselgruppe der Südlichen Sporaden. Nahezu 80 Prozent allen Weins der Dodekanes entsteht auf Rhodos. Daneben ist der Weinbau auf Kos ebenfalls gut strukturiert. Beide Inseln sind die einzigen, die ihre Weine auch ins Ausland exportieren. Kleinere Flächen werden auf den Inseln Patmos, Nisyros, Tilos, Astypalea, Kasos, Symiund Karpathos bewirtschaftet während auf Kalymnos, Lipsi und Leros praktisch nur für den Hausverbrauch produziert wird.

Rhodos (neugriechisch Ρόδος (f. sg.), Ródos; altgriechisch Ῥόδος, Rhódos) ist die Hauptinsel der Inselgruppe. Rhodos ist insbesondere im Inselinneren sehr bergig. Die höchsten Erhebungen sind der Attaviros mit 1215 m sowie der Akramitis mit 825 m. Die bis an die Küsten reichenden Berge fallen meist steil zum Meer ab. Der Süd- und Nordteil der Insel sind deutlich flacher. Von Mitte Mai bis Mitte September ist kaum Regen zu erwarten. Die ausreichende Wasserversorgung ist dank der Kalkgebirge dennoch ganzjährig gesichert. Mit insgesamt 1143 Hektar Weinbergen ist die Hauptinsel auch bedeutendster Weinproduzent der Dodekanes. Obwohl ähnlich warm wie auf Paros oder Santorin ist der Wind auf Rhodos weniger prägend. Es gibt drei Herkunftsbezeichnungen der obersten Qualitätsstufe. Der trockene OPAP-Rotwein Rhodos wird sortenrein aus Mandilaria, der trockene Weißwein sortenrein aus der Athiri gekeltert. Der süße OPE-Dessertwein Moschatos Rhodou (Muscat of Rhodes, Muscat von Rodos) wird sortenrein aus der Sorte Muscat Blanc produziert. Rund 90 % der Weintrauben werden durch die große Winzergenossenschaft CAIR vinifiziert. Emery Wines ist mit 70 Hektar ein anderer bedeutender Hersteller.
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Nördliche Ägäis Die Region Nördliche Ägäis hat rund 210.000 Einwohner und umfasst Inseln, die unter geografischen Gesichtspunkten zu den Nordägäischen und Ostägäischen Inseln sowie zu den Südlichen Sporaden zählen. Die Hauptstadt ist Mytilini auf Lesbos. Die Region ist in die Präfekturen Lesbos, Chios und Samos unterteilt.

Die Insel Samos ist das bedeutendste Anbaugebiet der nördlichen Ägäis. Von den insgesamt 2.800 Hektar entfallen über 1500 Hektar auf diese Insel. Mit dem Wein namens Samos verfügt die Insel über eine Herkunftsbezeichnung im Range einer OPE. Die Dessertweine werden auf Basis des Muscat blanc hergestellt.
Der überwiegende Teil der Rebfläche auf Samos ist terrassiert und liegt auf einer Höhe zwischen 150 und 800 m ü. dem Meeresspiegel

Nahezu 100 Prozent der geernteten Trauben wird von der übergeordneten Winzergenossenschaft Samos UWC verarbeitet, die dadurch in der Lage ist, für den Export Wein in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen. Die Samos UWC greift selber auf die Dienste von 25 Kooperativen zurück.

Zweitwichtigstes Anbaugebiet der Region ist die Insel Limnos. Die trockenen Weißweine auf Basis der Rebsorte Muscat d'Alexandrie dürfen unter der Herkunftsbezeichnung Limnos vermarktet werden. Der Limnos ist einer der 25 OPAP-Weine Griechenlands. Die Dessertweine, die mit der gleichen Rebsorte ausgebaut werden, dürfen unter der Appellation Moschatos Lemnou (Μοσχάτος Λήμνου oder Muscat of Limnos) mit dem Rang einer OPE vermarktet werden.

Der Weinbau auf Lesbos ist nur noch ein Schatten früherer Tage. Von der Antike bis in das 15. Jahrhundert waren die Rotweine der Insel sehr bekannt. Heute gibt es maximal 80 Hektar, die dem Weinbau gewidmet sind. Haupteinnahmequelle ist der Anbau von Oliven. Lesbos, die drittgrößte Insel Griechenlands ist aber auch wegen der Spirituose Ouzo bekannt. Fast 50 Betriebe haben sich auf Herstellung und Handel dieses Getränks spezialisiert.

Neben Olivenöl ist Chios vor allem durch die Mastix-Produktion speziell im südlichen Bezirk Mastichochoria bekannt. In der Umgebung der Gemeinden Pyrgi, Mestá und Olympia wachsen die immergrünen Mastixbäume, die das Naturharz absondern. Der ehemals bekannte Weinbau beschränkt sich zurzeit auf etwa 10 Hektar.

Noch zu Ende des 19. Jahrhunderts war die bestockte Rebfläche auf Ikaria nahezu zehnmal größer als heute. Auf nahezu 100 Hektar werden überwiegend die Rebsorten Mandilaria, Athiri, Assrtiko, Agianniotiko, Fokiano, Kotsifali und Ritino angebaut. Zurzeit gibt es drei selbstvermarktende Winzer, die auf dem Gemeindegebiet von Evdilos ansässig sind.
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Kreta Kreta ist die größte griechische Insel und nach Zypern die zweitgrößte des östlichen Mittelmeeres. Die Insel hat eine gestreckte Form, sie misst in Ost-West-Richtung über 260 Kilometer bei einer größten Breite von 60 Kilometer. An ihrer schmalsten Stelle bei Ierapetra ist Kreta 12 Kilometer breit. Kreta ist sehr gebirgig und wird durch eine von West nach Ost reichende Gebirgskette bestimmt, die zumeist zur Südküste hin steiler, zum Norden hin flacher abfällt. Der Sommer ist heiß und trocken, wobei insbesondere an der Südküste sehr hohe Temperaturen gemessen werden. Der Winter ist regenreich und mild, die Hochlagen der Gebirgszüge sind schneereich. Kreta ist durch mehrere Klimazonen geprägt. Die Spanne reicht von trocken-heißen bis zu feucht-alpinen Zonen.

Hauptwirtschaftszweig von Kreta ist der Tourismus. Landwirtschaftlich wird die Insel vor allem für Wein-, Oliven- und Obstanbau genutzt. Ein großer Teil des kretischen Weinbaus dient der Produktion von Rosinen. Die wenigen Ebenen Kretas im Südosten, die Lasithi-Hochebene sowie die Messara-Ebene sind von zahlreichen Treibhauskulturen geprägt, in denen Gemüse und Salate sowohl für den Eigenbedarf als auch für den Export angebaut werden.

Kreta verfügt über vier Weine im Rang einer OPAP, von denen sich drei auf dem Gebiet der Präfektur Iraklio befinden. Der Zustand des kretischen Weinbaus war während einiger Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts in einem desolaten Zustand. Trotz einer Vielzahl von Feierabendwinzern gab es nur einige wenige gewerbliche Weingüter. Ein großer Anteil der Rebanpflanzungen diente der Herstellung des Grundstoffs für den sehr populären Tsikoudia. Erst im Jahr 1972 wurden erste Anpflanzungen der Insel Opfer der Reblaus. Die Invasion des Schädlings zerstörte eine Fülle alter Rebanlagen. Da die Pflanzen der Rebsorten Mandilaria, Liatiko, Romeiko und Kotsifali erst nach 20–30 Jahren Lesegut hoher Qualität liefern, wurden speziell die OPAP-Regionen um Archanes und um Peza in der Gemeinde Nikos Kazantzakis schwer getroffen. Neben den vier bereits genannten Sorten ist Vilana eine wichtige weiße und Romeiko eine gängige rote Rebsorte. Später wurden die internationalen Sorten Cabernet Sauvignon, Carignan, Grenache, Syrah, Chardonnay, Semillon und Viognier angepflanzt. Als Kuriosum gelten die Versuche mit dem Silvaner. Die geschmacklich neutrale Sorte soll den Verschnitten die nötige Säurestruktur verleihen.

Lange Zeit wurde der Weinbau auf Kreta von insgesamt sechs Winzergenossenschaften dominiert. Die Winzer wurden aufgrund einer fehlenden Qualitätspolitik zu extrem hohen Erträgen ermuntert. Ernten von 420 hl/ha und mehr schienen keine Seltenheit zu sein. Damit lagen die Erträge siebenmal über dem für einen akzeptablen Qualitätsanbau geltenden Limit. Seit den 1990er Jahren setzt sich der Qualitätsgedanke allmählich durch.

Die im Westen der Insel liegende Präfektur Chania verfügt über das kühlste Klima der Insel. Bislang werden die Reben in den fruchtbaren Böden tiefgelegener Lagen gezogen. Unter diesen Umständen sind die Erträge zwangsläufig zu hoch. Dominiert wird der Rebsortenspiegel von der Rebsorte Romeiko. Ergänzt wird das Angebot durch die Sorten Fokiano und Tsardana. Bislang konnte das Qualitätspotential von Romeiko nicht ausgelotet werden. Seitdem der Winzer Ted Manoussalis vom gleichnamigen Weingut vor wenigen Jahren einen Weinberg mit über 60 jahre alten Romeiko-Reben erwarb, erhoffen sich die Winzer der Region Impulse zum korrekten Ausbau der Produkte.

Die Präfektur Rethymno wird im Westen durch die Weißen Berge (Lefka Ori) und im Osten durch das Ida-Gebirge mit dem Psiloriti begrenzt. Klimatisch gesehen gleicht die ganzjährige Temperaturverteilung der von Iraklio. Rhetymno ist damit spürbar wärmer als das benachbarte Chania. Durch die hohen Gebirge ist eine ausreichende Wasserversorgung während des ganzen Jahres sichergestellt. Obwohl noch reichlich Weinberge erhalten sind, gibt es bislang keine selbstvermarktende Winzer Das Lesegut wird in die benachbarten Präfekturen gebracht und geht in Tafelweine oder überregionale Landweine Kretas ein.

Iraklio wird von den Weißen Bergen und dem Dikti-Gebirge begrenzt. Die griechische Gesetzgebung hat diese Präfektur mit drei OPAP-Weine bedacht. Die Weinbaugebiete Archanes, Peza und Dafnes liegen allesamt südlich von Iraklio. Qualitativ konnten die drei Herkunftsbezeichnungen noch nicht den Anschluss an den internationalen Standard finden. Zu hohe Erträge, unzureichende Klonselektion der Reben sowie fehlende Investitionen in den Weinkeller sind das Ergebnis einer verfehlten Politik, die sich bisher auf den Vertrieb der Produkte an die Touristen der Region konzentrierte. Der rote Archanes wird auf Basis der Rebsorten Kotsifali und Mandilaria stets trocken ausgebaut. Die aromatischen Rotweine von Dafnes können trocken oder süß angeboten werden und sind sortenreine Produkte der Liatiko-Rebe. In Dafnes ist vor allem der Winzer Nikos Douloufakis bekannt. Seine Weine werden in Deutschland angeboten und sind beliebt auch in der nicht griechischen Gastronomie und im Einzelhandel. Seine Weine haben sehr gutes internationales Niveau und erzielten entsprechende Auszeichnungen. Die trockenen Rotweine von Peza werden wie der Archanes aus Kotsifali und Mandilaria hergestellt. Die trockenen Weißweine der Region werden auf Basis des Mosts von Vilana ausgebaut. Mit der Einweihung der neuen Kellerei Domaine Fantaxametoho des Hauses Boutari in Kato Archanes erhofft man sich die notwendigen Impulse zur Verbesserung der Situation. Die bedeutendste Investition tätigte das Weingut Michalakis im Dorf Metaxohori der Gemeinde Nikos Kazantzakis.

Die Präfektur Lasithi im Osten der Insel ist zugleich die trockenste und wärmste Region Kretas. Mit einer offiziellen Rebfläche von 953 Hektar (Stand 2001) verfügt die Präfektur über nur knapp 10 Prozent der bestockten Fläche Kretas aber689 Hektar davon liegen im Definitionsgebiet des OPAP-Weins Sitia. Die trockenen Weißweine aus dem Gebiet um Sitia bestehen zu mindestens 70 Prozent aus der Rebsorte Vilana. Der Rest stammt von der Sorte Thrapsathiri. Die Rotweine stammen zu mindestens 80–100 Prozent aus Liatiko. Der Verschnitt kann durch die tiefdunkle Mandilaria ergänzt werden. Diese Weine werden in den Geschmacksrichtungen trocken und süß angeboten. Aufgespritete Rotweine sind im Rahmen der Gesetzgebung ebenfalls erlaubt. Größter Anbieter in Lasithi ist die Winzergenossenschaft Sitia Union of Agriculture Cooperatives (kurz UAC), die insgesamt 43 Filialen betreibt und von fast 9000 Mitgliedern beliefert wird. Die UAC unterstützt auch das Kloster Toplou beim Ausbau der klostereigenen Weine. Qualitativ wichtigster Anbieter ist die Economou Winery bei Ziros.
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