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Stuck, Franz von


Stuck, Franz von (1863 - 1928)


Der junge Bacchus reitet auf einem Panther
1901

Öl a. Holz
Privatsammlung


Der junge Bacchus bestieg als Passagier unerkannt ein etruskisches Schiff, das nach der Insel Naxos segeln wollte. Die Besatzung steuerte jedoch daran vorbei, um den schönen Knaben in Asien als Sklaven zu verkaufen. Da ließ der Gott unter Flötenklängen Weinreben über die Ruder und den Mast des Schiffes wachsen und füllte das Deck mit Luchsen und Panthern. In der Mitte stand er selbst mit einem von Reben umkränzten Stab und Tigern zu seinen Füßen. Die Schiffer aber merkten plötzlich, wie ihnen die Gliedmaßen schrumpften, und sprangen in ihrer Verwirrung ins Meer; sie waren zu Delphinen geworden.

Franz von Stuck verzichtet hier auf alle erzählerische Ausschmückung und konzentriert sich allein auf den kindlich verspielten Aspekt des reitenden Jungen. Die harte Bestrafung der böswilligen Seeleute wird völlig ausgeblendet, allein das pittoreske Moment des Kindlichen in Verbindung mit der Raubkatze scheint sein Interesse geweckt zu haben.




Quellnymphe und Faune
1911

Öl a. Pappe
Landesgalerie, Hannover


Sehr viel harmloser als in vielen früheren Gemälden sind die Satyrn des Franz von Stuck, die einer Quellnymphe beim Baden zuschauen. Vier gehörnte Wesen beäugen die Ahnungslose, aber in noch halbwegs sicherem Abstand. Um 1911 entstand diese Szene, die als Vorstudie zu einem größeren Werk angesehen wird. Harmlose Voyeure eigentlich, Darsteller im arkadischen Schauspiel, das Böcklin ebenso faszinierte wie Stuck. Aber im Zeitalter eines Sigmund Freud bedient sich der Maler differenzierter symbolischer Hinweise auf den erotischen Aspekt der Situation: Die strahlend weißhäutige Nymphe steht vor einer dunklen, feuchten Grotte, einer Felsenpforte - Sinnbild des weiblichen Schoßes.