Reni, Guido
Reni, Guido (1575-1624)
Der junge Bacchus
1615-20
Öl a. Leinwand
Galleria Palatina (Palazzo Pitti), Florence
Als Zeus / Jupiter die thebanische Königstochter Semele liebte, versprach er ihr die Erfüllung eines Wunsches. Die eifersüchtige Zeusgemahlin Hera / Juno weckte in dem Mädchen Zweifel, ob wirklich der oberste der Götter ihr Liebhaber gewesen sei. Zeus, der sich an sein Versprechen gebunden fühlte, erfüllte ihren Wunsch und zeigt sich ihr in seiner wahren Gestalt, wobei Semele in dem Blitzstrahl verbrannte. Der Gott rettete die Leibesfrucht aus der Asche und nähte sie in seinem Schenkel ein, woraus der junge Bacchus / Dionysos hervorging. Zeus ließ das Kind, in ein Zicklein verwandelt, heimlich von Hermes / Merkur auf den Berg Nysa zu den dortigen Nymphen bringen, die das Ziegenkind in einer Höhle großzogen. Später nahm er wieder menschliche Gestalt an, und der Satyr Seilenos / Silen wurde sein Erzieher. Als Dionysos / Bacchus auszo, um in allen Ländern seinen Kult als neuer Gott zu verbreiten, waren die Nymphen von Nysa seine ersten Begleiterinnen (Mänaden).
Trinkender Bacchusknabe
um 1623
Öl a. Leinwand
Gemäldegalerie, Dresden
Der kindliche Bacchusknabe trinkt direkt aus einer Ballonflasche, und dabei erleichtert er sich gleichzeitig ungeniert. In Analogie ergießt sich auch aus dem Fass ein Strahl Rotwein in die Schale. Die Maßlosigkeit des weinumkränzten Gottes zeigt sich schon in früher Kindheit.
Bacchus und Ariadne
1619-1620
86.36 x 96.52 cm